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Die Grenzen der industriellen Automatisierung durchbrechen

SALZ and FLECS

Januar 8, 2024

Dr. Thomas Holm von SALZ Automation und Patric Scholz von FLECS sind bekannte Persönlichkeiten in der Automatisierungsfamilie. Sie arbeiten jetzt zusammen, um ihre Kunden flexibler und zukunftssicher zu machen. Aber wie passen die Technologie Ostwestfalens und die des Allgäus zusammen? Wir haben ihnen einen Besuch abgestattet.

Wenn Patric Scholz von FLECS aus Kempten im Allgäu über SALZ Automation spricht, kommt er schnell ins Schwärmen. „Thomas Holm und sein Team haben die Zukunft der Automatisierung verstanden. Sie setzen auf eine Linux-Plattform, die natürlich perfekt zu uns passt“, lacht Scholz. „Das freut mich zu hören“, scherzt Dr. Thomas Holm, „dass du das auch so siehst und wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die Stimmung ist entspannt; FLECS und SALZ Automation machen gemeinsame Geschäfte, entwickeln sich gemeinsam, und Scholz und Holm sind sich einig: Die Automatisierung der nahen Zukunft basiert auf Offenheit und Flexibilität; das Steuerungssystem muss sich ständig an neue Aufgaben für den Kunden anpassen.

FLECS und SALZ Automation passen nicht nur wegen ihres Linux-Ansatzes zusammen. In beiden Unternehmen arbeiten Menschen, die in ihren bisherigen beruflichen Stationen viel Erfahrung in der Welt der Automatisierung gesammelt haben. „Und unsere Ziele stimmen überein. Wir wollen die Grenzen der industriellen Automatisierung durchbrechen“, erklärt Holm, der schon vor seiner Zeit bei SALZ Automation auf Scholz und sein kleines Team aufmerksam wurde. „Viele waren erstaunt, und ich auch“, erinnert er sich. Heute sitzen beide bei einem Kaffee im Kemptener Startup-Zentrum.

Konventionelle Systeme sind überfordert

Die Ostwestfalen setzen auf ihr SALZ-Automatisierungssystem (AMAX-Steuerung), bei dem die Daten im Mittelpunkt stehen. „Wer die Datenquelle oder -senke ist, ist nicht mehr entscheidend. Wir wollen die Daten einfach und flexibel in das System bekommen, und die Steuerung soll vom Benutzer leicht orchestriert werden können“, erklärt Holm. SALZ reagiert damit auf einen Trend in der Branche. Bestehende Systeme oder Automatisierungsgeräte werden derzeit meist für eine einzige Aufgabe entwickelt. „Aber diese Zeiten sind vorbei. Kaum ein Kunde weiß, wie sich die Märkte in den kommenden Monaten oder Jahren verändern werden. Neue Lieferanten, neue Kunden, neue Wertschöpfungsketten, neue Produktideen, neue Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen – das verlangt auch von Automatisierungsgeräten Flexibilität. Herkömmliche Systeme sind damit überfordert“, sagt Holm und fand in FLECS einen Partner. „Wir hätten es mit etwas Aufwand auch selbst schaffen können, aber das Allgäuer Team war schneller und passt gut zu uns Ostwestfalen“, so Holm.

Datenaustausch zwischen Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Anwendungen

Das SALZ Automation System basiert auf einer herstellerunabhängigen Computerarchitektur mit leistungsstarken CPUs von Advantech. So wird sichergestellt, dass alle Softwarekomponenten heute und in Zukunft portabel sind und bleiben. Das SALZ-Betriebssystem ist ein Echtzeit-Linux, das an die Bedürfnisse der Automatisierungstechnik angepasst ist. Die Flexibilität des Systems entsteht im Kern durch die Kombination aus effizientem Datenaustausch mit der Data Exchange Layer (D.E.L.)-Technologie und dem Einsatz von Virtualisierungstechnologien wie Docker und Kubernetes. Die D.E.L.-Technologie nutzt Mechanismen aus den Bereichen Shared Memory und OPC-UA. Die beiden resultierenden Datenpools werden ständig synchronisiert. So wird der Datenaustausch zwischen Echtzeit- und Nicht-Echtzeit-Anwendungen hergestellt. Um sicherzustellen, dass nur die Daten zwischen den Apps ausgetauscht werden, die auch ausgetauscht werden sollen, beinhaltet die D.E.L. auch eine Benutzer- und Rechteverwaltung, die vom Benutzer bedient wird. Die Apps für die SALZ-Steuerungen kommen meist über den Flecs Marketplace.

Losgröße 1 SPS

Die Idee von FLECS: Eine Plattform, auf der Automatisierungsanwendungen einfach installiert werden können und über eine Kommunikationsschicht miteinander kommunizieren. Der Vorteil: Das Installieren oder Aktualisieren von Anwendungen auf dem Steuerungssystem (SPS) kostet den Maschinenbauer viel Zeit und Geld. Das Allgäu-Team automatisiert diesen Prozess und verspricht eine Ersparnis von mindestens 40 Prozent. „Für die SPS Hersteller und Thomas bedeutet das auch: Die ‚Losgröße-1 SPS‘ kann kommen“, sagt Scholz. Über die Kommunikationsschicht lassen die Entwickler alle Apps miteinander sprechen. Etablierte Automatisierungslösungen werden als App über einen Marktplatz angeboten. Unterstützt werden u.a. Node Red, Grafana, InfluxDB, AnyViz Universal Cloud Adapter. „Dank der aktualisierten Apps erhöhen die Nutzer auch die Qualität ihrer Arbeit und die Sicherheit“, betont Scholz. Er fügt hinzu: Eine Maschine muss aus Sicht der Software verschiedene Aufgaben bewältigen. Dazu gehören das Steuern und Regeln, das Visualisieren und Bedienen sowie das Herstellen von Verbindungen zu Edge- oder Cloud-Diensten oder anderen Maschinen. Für diese Aufgaben gibt es oft nur eine App pro Aufgabenbereich, die auf einem SPS, d.h. dem Computer, vorinstalliert ist. Diese Apps können nur schwer aktualisiert oder erweitert werden. Aufgrund der geschlossenen Systeme können Sicherheitslücken oft nicht geschlossen werden. „Wir bringen alle Apps über den Marktplatz in das Automatisierungssystem ein. Die Installation und Aktualisierung der Apps sowie das gesamte System selbst sind so einfach wie möglich gestaltet und vollständig über eine Weboberfläche automatisiert.“

Kaum vorstellbar

SALZ Automation kann seine AMAX-Steuerungen schnell und sicher anpassen, erweitern und für den Kunden auf dem neuesten Stand halten. „Wir können unseren Kunden schnelle Lösungen anbieten, sie können ihre Systeme auf dem neuesten Stand halten, ohne ihre Systemlandschaft komplett umbauen zu müssen. Wir können neue Technologien und Anwendungen in die Geräte einbringen und unsere Kunden können auf neue Herausforderungen auf dem Markt reagieren. Das war vor zehn Jahren kaum vorstellbar, der Integrationsaufwand war sehr groß“, erklärt Holm. Mit dem anpassungsfähigen Marktplatz kann SALZ auch eigene Apps anbieten, wie z.B. eine spezialisierte, multiinstanzfähige CODESYS-App oder die eigene Runtime SALut, und sie den Kunden voll integriert zur Verfügung stellen. Zurück zu D.E.L.: Mit der neuen D.E.L.-Integration der CODESYS-App können nun auch Daten in Echtzeit mit anderen Apps ausgetauscht werden. „Das war ein gemeinsames Projekt“, betont Holm. FLECS hat die DEL-Integration mitentwickelt und SALZ steuerte das Know-how für das Echtzeitverhalten in DEL bei. „Und mit SALut Studio (der SALZ-eigenen IEC 61131-3 Programmier-Suite) und dem eigenen FSOE-Master gibt es auch die Möglichkeit, SIL3 / PL-E Logic auf dem System laufen zu lassen“, betont Holm und kann sich einen Werbeblock am Ende nicht verkneifen: „Wer jetzt loslegen will, kann die AMAX-Steuerungen von SALZ, einschließlich FLECS, auf dem 24/7 verfügbaren B2B fähigen FLECS Marketplace.“


Über SALZ Automation

SALZ Automation wurde 2021 von Branchenkenner Thomas Hüttemeier gegründet und hat sich auf innovative Lösungen für die industrielle Automatisierung und Sicherheitstechnik spezialisiert. Mit über 25 Jahren Erfahrung verbindet Hüttemeier in seiner Vision für SALZ Automation die innovativen Möglichkeiten von Industrie 4.0 mit einem starken Engagement für funktionale Sicherheit. Die Philosophie des Unternehmens ist geprägt von seinem Engagement für Qualität, Nachhaltigkeit und den Schutz von Menschen und Maschinen.

Im April 2022 begrüßte SALZ Automation Dr. Thomas Holm als Mitgesellschafter und Geschäftsführer. Dr. Holm verfügt über umfassende Erfahrung in der System- und Produktentwicklung in der industriellen Steuerungstechnik. Unter seiner Führung wird SALZ Automation das flexibelste und offenste Steuerungssystem für den Maschinen- und Anlagenbau entwickeln und seine Position als wichtiger Akteur im Bereich der industriellen Automatisierung weiter stärken.

Über FLECS Technologien

Innovation in der industriellen Automatisierung: FLECS Die Technologies GmbH ist eine Pionierin im Bereich industrieller Automatisierungslösungen. Unsere FLECS Marketplace und FLECS Core setzen neue Industriestandards durch die Vereinfachung und Verbesserung von Automatisierungsprozessen. Wir setzen uns dafür ein, die Zukunft der industriellen Automatisierung zu gestalten und unseren Kunden zu mehr Erfolg zu verhelfen.

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